Wir, Helena und Tobias.

Im Weltraum entführt.

Kalikarm erzählt Yabram, das er Tobias an den Lerncomputer gesetzt hat und seine Eltern glauben, dass er gelernt hätte. Das mach ich morgen auch, ich habe keine Lust zu lernen, da wir sowieso einen eigenen Wissenscomputer bekommen, der alles weiß was wir wissen müssen. Lernen ist überflüssig.

Ab jetzt sitzen Helena und Tobias fast jeden Tag vor dem Lerncomputer und lernen fleißig alles was sie benötigen und noch vieles mehr. Kalikarm und Yabram denken Tobias und Helena spielen und können nichts lernen. Aber das ist zum Glück nicht der Fall. Sie lernen dabei auch das die Aufteilungen wie Monate und Jahre anders sind als auf der Erde. Dass das Jahr einundzwanzig Makiluste hat, Makiluste ist die Zeit, wo die Monde einmal um den Planeten ziehen. Ein Makiluste hat zweiundvierzig Garetags, was bei der Erde Tage sind, also eine Umdrehung des Planeten um sich selbst.

Da ein Tag siebenundzwanzig Stunden und ungefähr 30 Minuten dauert. Tobias rechnet nach. Ein Makiluste sind 21 X 27,5 Stunden, was 577,5 Stunden ergibt. Wenn wir jetzt wüssten, wie viele ihrer Tage wir schon hier sind, könnten wir sagen, wie lange wir hier sind. Nur blöd, dass es meine Uhr nicht mehr tut, dann wäre es kein Problem. Aber die Batterie ist leer und Helenas Uhr ist schon lange kaputt, zu dumm auch.

Nach einiger Zeit stellt Tobias fest, dass der Lernhelm auch funktioniert, wenn er nicht direkt vor dem Computer sitzt. Sie d�fen aber nicht zu weit weggehen. Das ist gut denkt Tobias, dann kann ich immer lernen wo und wann ich mhte. Ich muss nur sehen, dass ich an den Helm komme.

Eines Tages werden sie an die Leine gelegt und durch den Garten und später auch in der Umgebung geführt. Die Kinder denken, tun wir doch, was die wollen. Dann kommen wir bestimmt schneller raus und finden eher eine Möglichkeit abzuhauen. Da sie sich sehr gefügig zeigen, gehen die Außerirdischen, nach einiger Zeit, mit den Kindern auch ohne Leine spazieren. Mal durch den Park oder durch die Stadt oder auch mal einkaufen.

Beim Einkaufen suchen sich die Außerirdischen sich die Sachen aus, die dann zu ihnen nach Hause gebracht werden. Keiner schleppt seine Einkäufe selbst, in den Läden liegen nur Muster und die Sachen werden von einem Zentrallager ausgeliefert.

Helena sieht Tobias an, einkaufen ist hier viel schöner. Die Sachen sind übersichtlich aufgereiht und erklären sich selbst, wenn man sie fragt. Alles ist vollautomatisch, wenn man etwas haben will, steckt man einfach eine Karte in einen Schlitz und hat sie gekauft.

Einmal will sich Yabram ein Modellraumschiff kaufen und steckt die Karte in den Schlitz, da kommt die Aufforderung, auch noch die Karte eines der Elternteile zur Bestätigung einzugeben. Yabram ärgert sich, so ein Mist zu teuer, da sagen meine Eltern bestimmt nicht ja. Schade, meint Kalikarm. Tobias grinst, die haben die gleichen Probleme wie wir, können auch nicht kaufen, was sie wollen.

Mit der Zeit lernen sie alles Wichtige, um selbstständig leben zu können. So gewöhnen sie sich an ihr neues Leben. Helena lächelt, hier geht es uns gut. Ich möchte zwar nach Hause zur Erde, aber hier lässt es sich auch leben. Tobias sieht Helena betrübt an, Leben ja, aber auf der Erde ist es am schönsten. Ich vermisse es dahin gehen zu können, wo ich will. Hier sind wir genau so in einem goldenen Käfig Gefangene wie bei L. L.

Zwischendurch wird Helena oder Tobias auch alleine abgeholt, um mit ihren Besitzern spazieren zu gehen, zu blöd auch. Doch nachher erzählen sie sich was sie erlebt und gesehen haben. Das ist ganz interessant, da sie so auch von Dingen sehen und erfahren, zu denen sie sonst nicht gekommen sind. Als sie das erste Mal getrennt wurden, waren sie sehr traurig. Werden wir uns jemals wieder sehen. Aber mit der Zeit gewöhnen sie sich daran.

Wenn sie können, beschäftigten sie sich mit dem Wissen vom Lernhelm oder machen Pläne. Wie sie zur Erde zurück kommen haben sie schon Tausendmal überlegt, aber immer wieder verworfen. Bei solch einer Gelegenheit kommen immer wieder die Erinnerungen an ihr früheres Leben auf der Erde, mal gute, mal schlechte. Einerseits sind sie froh nicht mehr bei ihren Adoptiveltern zu sein. Anderseits ist es doch traurig, nicht mehr auf der Erde zu sein. Aber im Augenblick ist das nicht zu ändern.

Einmal als die Außerirdischen von Tobias mit ihm allein einen Ausflug machen gehen sie in einen Gleiter-laden. Brabori und Kabora wollen einen neuen Gleiter kaufen. Ihrer ist nicht mehr in Ordnung und eine Reparatur lohnt nicht mehr. Tobias langweilt sich furchtbar, sie gehen nur von einem Modell zum nächsten. Dabei sehen sie alle fast genau so aus, nur das der eine ein Teil mehr oder Wenige hat und die Farben unterschiedlich sind. Wie die Farbe ist, spielt dabei eigentlich keine Rolle, die kann man ohnehin nach Belieben einstellen. Die Farbe passt sich immer den Wünschen seines Fahrers an.

Brabori und Kabora werden zu einer Probefahrt mit einem tollen Schlitten eingeladen, den sie sich eigentlich gar nicht leisten können. Aber der Verkäufer versucht ihnen den aufzuschwatzen. Der Gleiter ist startbereit und die Fahrt kann eigentlich los gehen, aber Kabora weigert sich. In so einen Gleiter steige ich nicht ein, der ist nichts für uns. Brabori lacht, da möchte ich aber gerne mal mit fahren, das ist mein Traumgleiter, lass uns doch bitte eine Probefahrt machen. Aber Kabora bleibt hart.

Der Verkäufer steigt aus und versucht Kabora doch zu überreden mal mitzufahren. Das ist doch ein Erlebnis was sie sich nicht entgehen lassen können. Das springt Tobias in den Gleiter und drückt auf den Startknopf. Tobias ist erschreckt, bums, da macht der Gleiter einen Satz und saust durch die Scheibe ins Freie und dann in Schlangenlinie quer über die Straße. Es dauert nicht lange da kracht er gegen einen anderen Gleiter und beide sind nur noch Schrott.

Das gibt vielleicht ein Krach, der Verkäufer schimpft, Brabori und Kabora sind außer sich, wie kann das nur passieren. Der Chef kommt dazu, dann ist aber erst recht die Hölle los. Brabori und Kabora sollen für den Schaden aufkommen. Da kommt schon ein Ordnungshüter und schreitet ein. Was für ein Glück, der Ordnungshüter lässt sich den Vorfall erklären. Er stellt fest, dass der Verkäufer leichtsinnig gehandelt hat. Er hätte den Gleiter nicht fahrbereit stehen lassen dürfen, so dass ein Tier den Gleiter in Bewegung setzten kann.

Alle sind verärgert, sie verlassen das Geschäft und fahren wütend nach Hause.

Kalikarm lacht, das war lustig, wie unser Tier den Gleiter gesteuert hat. Aber ehrlich, ich hätte es besser gemacht, das kann doch jeder. Na das glaub ich nicht, du wärst nur etwas später verunglückt. Wenn das Tier mehr Glück gehabt hätte, wäre es wer weiß wo gelandet. So schlecht war seine Fahrt eigentlich für einen Anfänger nicht. Dieser Gleiter ist mit seinen vielen Knöpfen und Bedienelementen viel schwerer zu bedienen als unser Jetziger. Ich weiß jetzt, was wir machen. Wir kaufen einen neuen Gleiter, der so ist wie unser Jetziger. Da kann nicht so viel passieren. Das war mir eine Lehre auch wenn ich gerne mal mit dem Luxusschlitten gefahren wäre, gekauft hätte ich den bestimmt nicht. Wir bestellen den Neuen direkt und schon eine Stunde später steht er vor unserer Tür. Der Alte geht in die Garage. Den kannst du dann für deine ersten Fahrversuche nutzten und wenn er dabei kaputt geht, ist das nicht so schlimm.

Alle lachen, eigentlich war das interessant, ich habe mich köstlich amüsiert. Damit hab ich wirklich nicht gerechnet. Na macht nichts, wir haben ja noch mal Glück gehabt, der hätte uns doch glatt überredet den Gleiter zu kaufen. So geschäftstüchtig, wie der war. Ein Glück hat unser Tier mit seiner Fahrt uns gezeigt, dass es Unsinn ist, ein so aufwendiges Fahrzeug zu kaufen. Als sie zu Hause angekommen sind, bringen sie Tobias in seinem Käfig und gehen ins Haus. Tobias ist verärgert, ich bin doch ein Dusel, das ist dumm gelaufen. Hätte ich besser aufgepasst hätte ich Helena abholen können und wir wären entwicht. Helena ist noch nicht im zurück sondern sitzt vor dem Lerncomputer und muss wieder für Yabram lernen. Tobias ruht sich aus und denkt, wenn wir abhauen wollen müssen wir noch viel lernen. Aber das schaffen wir schon.

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